Hier ist der Prolog meiner selbst erfundenen Geschichte Phönix. Ich hoffe, es gefällt euch! Lasst nen Kommi da =).
Phönix
Prolog: Triumphierend hielt er den Käfig mit dem gold schimmernden Vogel in die Luft, während sich der Mond in der Pfütze vor seinen Füßen spiegelte. Der Vogel schrie, als sich die Hand des Mannes dem Käfig erneut näherte. Er schlug mit den Flügeln, bemüht, der Hand auszuweichen. „Zu schwach“, murmelte der Mann, packte eine der Federn und zog daran. Das schrille Kreischen des Phönix ging durch Mark und Bein und hallte laut auf der weiten Lichtung des Waldes wider. Da ließ der Mann den Käfig fallen und hielt nur noch die Feder ins helle Mondlicht. „Zehn Jahre!“, schrie er in die Nacht hinaus, „Zehn Jahre!“. Er schloss die Augen, stand da, bewegungslos, wie eine Statue. Dann trat er einen Schritt zurück und hob einen Kelch vom schlammigen Boden auf. Dabei schwappte ein Tropfen der goldenen Flüssigkeit über den Rand und traf den Phönix in seinem Käfig auf den Kopf. Eine winzige Träne rann aus dem Augenwinkel des Vogels und platschte leise in den Kelch. „Fertig!“, sagte der Mann und beobachtete, wie die Flüssigkeit sich langsam in klares, silbernes Wasser verwandelte. Vorsichtig hob er den Kelch an seine Lippen, trank einen Schluck und goss den Rest zufrieden über den Vogel, an dessen Federn das Wasser kleben blieb, wie Leim. Dann steckte er sich die Feder ins Haar. Die Geräusche, die verklungen waren, seit er dem Vogel die Feder entrissen hatte, kamen ihm nun umso lauter vor: Das Wispern der Feen und das Sirren ihrer kleinen, goldenen Flügel. Die Hufe der Zentauren und Einhörner, die sich dumpf auf dem mit Kiefernnadeln bedeckten Waldboden anhörten. Und natürlich das Seufzen der traurigen Riesen, das von den Bergen her schallte. Es hatte funktioniert. Der Plan des Mannes war aufgegangen.
Suzanne Collins Fans
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08.04.2012 22:47
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