Da ich im Panem Forum ja nicht wirklich viel Erfolg hatte, probier ichs einfach hier noch mal :D
1.Kapitel
Ich gehe aus unserem kleinen Haus, Richtung Felder um nach Cathy zu sehen. Meine Ratte namens Krümel sitzt auf meiner Schulter und der erste Sonnenstrahl am diesen morgen scheint mir in den Nacken als ich den Zaun erreiche, Cathy dieses dumme Mädchen. Sie klaut Getreide von den Feldern. Sie ist auch die einzige in Distrikt 9 die das schafft, denn die Felder sind mit hohen Stacheldraht Zäunen umrandet welcher, im Gegensatz zum Zaun der den Distrikt umgibt, durchgehend unter Strom steht. Der Zaun ist mindestens drei Meter hoch und es sind keine Bäume in der nähe, mit deren Hilfe man da eventuell rüberkommen könnte, aber Cathy schafft das und hält somit unsere Familie am Leben, denn das Getreide von den Feldern ist sehr beliebt und viel besser als das was man bekommt wenn man Tesserasteine nimmt. Das klingt fast ein bisschen unlogisch, weil der erste Gedanke den man fasst ist: Aus Distrikt 9 kommt Getreide, also wird daraus wohl auch das Getreide für die Tesserasteine kommen. Aber komischer Weise ist es nicht so. Was auch immer das Kapitol für Getreide für die Tesserasteine hernimmt, aus 9 kommt es auf jeden fall nicht.
Ich suche das Feld ab, aber sehe nichts. Panik überkommt mich. Doch plötzlich spüre ich hinter mir und wirble blitzschnell herum. Ich hab einen unglaublichen Spürsinn, wär für die Arena eigentlich nicht schlecht…
„Happy Birthday!“, sagt Cathy.
Tag der Ernte, ich hab Geburtstag, ich werde 12 und mein Name wandert das erste Mal in die Kugel. Das ist wohl der gemeinste Geburtstag den man wohl haben kann.
„Hey, Cath“, sage ich etwas Gedanken verloren und starre auf das Getreide in ihren Armen. Das würde für uns für ein ganzes Jahr reichen, aber wir können nicht alles behalten, allein von Getreide überlebt man hier nicht, „Du bist so verrückt, du… du… du...“
„Hey, nicht so laut. Ich muss jetzt noch schnell zum Schwarzmarkt bevor die Friedenswächter hier die Bude stürmen. Aber geh schnell nach hause. Ich komm so in 5 Minuten nach. Ich hab was Tolles für dich. Wart ab.“
Ihr jetzt zu widersprechen wäre sinnlos, also gehe ich lieber nach hause.
Mum liegt wahrscheinlich noch Bett, sie steht eigentlich nie auf und ihr ist alles egal was um sie herum passiert. Eigentlich schade, denn mir ist sie nicht egal. Aber zu meiner Überraschung steht sie im Türrahmen von unserem Schlafzimmer und versucht meinen Namen zu stottern: „S…S….Si…Si….Sil….“
Sie hat es diesmal bis „l“ geschafft, ich bin wirklich überrascht, aber ich kann nicht wirklich was erwidern also sag ich nur: „Leg dich wieder hin, Mum“
Ich hab wirklich versucht etwas nett zu klingen, es muss aber trotzdem etwas zu schroff gewesen sein, denn als sie zum Bett rüber wackelt stehen ihr Tränen in den Augen. Ich gehe hinter ihr ins Zimmer hinüber zum Kleiderschrank und mache ihn auf. Leise, Mum schläft wahrscheinlich schon wieder. Keiner weiß wirklich was mit Mum los ist. Nicht mal Cath und unser Vater wurde vom Kapitol verschleppt. Einmal haben wir viel Geld zusammen gespart um einen Arzt Besuch zu finanzieren. Er hat uns schlicht weg gesagt dass sie verrückt ist.
Ich suche nicht lange, viel hängt sowieso nicht im Kleiderschrank, und ziehe dann ein gelbes Kleid heraus. Krümel setzte ich auf das Bett und ich schlüpfe in das Kleid und Schuhe lachen mich aus dem Kleiderschrank an. Nein! Wenn ich eins nicht tue dann ist es Schuhe anziehen. Ich will alles spüren und fühlen, Schuhe stören da nur, also laufe ich weiter Barfuss rum.
Ich gehe zurück ins Wohnzimmer, Krümel bleibt da. Da kommt auch schon Cathy zur Tür rein. Ein bisschen außer Atem, die ersten Friedenswächter treiben wohl schon ihr Unwesen. Das Getreide was sie nicht verkauft hat hält sie noch in den Händen und ich meine etwas Geld in ihrer Tasche gehört zu haben. Ich wundere mich nicht, dass sie nichts für mich dabei hat. Ich will nichts zum Geburtstag haben. Lieber haben wir genug Lebensmittel als das ich irgendwas bekomme was ich sowieso nicht brauchen kann.
Sie räumt das Getreide weg schaut mich an:
„Du siehst umwerfend aus!“, Ich schaue an mir herunter, ein bisschen Stil hat es ja schon.
„Danke“, sage ich aber nur.
„Silent, mach dir bitte keine Sorgen. Es wird nichts passieren.“
„Ich mach mir keine Sorgen. Ich würde in die Spiele gehen. Das wär mir alles egal. Ich will nur das es dir gut geht und Mum auch. Ich kann nicht nur nichts tun, das Kapitol hat zu viel angestellt um einfach alles mit anzusehen.“
„Silent, wir können aber nichts tun. Wir sind einfache Bürger und…. Vergiss es, Ok? Die Ernte beginnt gleich. Wir sollten gehen.“
„Du versucht doch gar nicht irgendwas zu tun. Du nimmst das alles einfach nur hin, aber ich kann das nicht Cath!“, schreie ich sie an.
Aber tut sie wirklich nichts? Sie klaut Getreide, sie kann es eigentlich nicht einfach hinnehmen. Vielleicht tut sie auch mehr als ich glaube.
„Sorry, es tut mir leid. Ich… ach wir sollten echt gehen.“, entschuldige ich mich.
„Moment ich hab doch noch was für dich.“, sagt sie. Also doch, ich bekomme was zum Geburtstag.
Sie greift in ihre Hosentasche und zieht eine Münze heraus und gibt sie mir: „Hier“, sagt sie einfach nur. Ich nehme sie und schau mir sie an:
Die Münze ist komplett aus Gold, auf einer Seite ist ein Hibiskus, meine Lieblingsblume, geprägt und auf der anderen Seite sieht man Felder. Sie sehen fast wie die Felder bei uns in 9 aus, aber irgendwas ist anders.
„Danke!“, ich falle ihr um den Hals, „Die ist wirklich schön.“
„Ich wusste, dass sie dir gefällt, aber wir sollten jetzt wirklich gehen!“
Also machen wir uns auf den Weg. Cathy hat sich nicht wirklich umgezogen oder so. Erstens hatte sie keine Zeit und zweitens ist sie 19, also zu alt für die Ernte. Wir gehen also aus dem Haus zum Marktplatz, ich reihe mich bei den anderen 12 jährigen ein. Cathy stellt sich zu anderen Eltern.
Ein paar von den Mädchen kenne ich aus der Schule, aber wirklich Freundschaft geschlossen hab ich eigentlich mit niemanden.
Ich schaue zu der Bühne hinauf, zwei große Glaskugeln und vier Stühle, mehr nicht. Ein Stuhl besetzt der Bürgermeister, ich weiß seinen Namen nicht, und die anderen Stühle werden von unserer Betreuerin Evoli und den zwei Siegern aus 9 besetzt. Distrikt 9 hatte drei Sieger, aber einer hat sich noch im Kapitol umgebracht. Die übrigen Sieger heißen Tyche und Ares. Tyche gewann mit 15 die letzten, also die 72., Hungerspiele und Ares hat mit 17 die 64. Hungerspiele gewonnen.
Der Bürgermeister tritt vor und hält eine lange Rede über Panem wie es entstand und die dunklen Tage. Ich höre mit halbem Ohr zu, schaue aber dann zu den anderen jungendlichen und desto älter sie sind, desto gelangweilter sehen ihr Gesichter aus. Als er mit seiner Rede fertig ist liest er die Namen der drei Sieger aus Distrikt 9 vor und setzt sich dann wieder.
Evoli tritt vor und sagt ihren Spruch auf:
„Fröhliche Hungerspiele und möge das Glück stets mit euch sein!“
Dann geht sie zu der Glaskugel mit den Mädchen Namen und zieht einen Namen heraus:
„Silent Hoover!“
Im ersten Moment realisiere ich gar nicht das ich schon auf dem Weg zur Bühne bin, auf dem Weg in meinen sicheren Tod. Ich kann mir Cathys entsetztes Gesicht vorstellen, aber ich versuche mir nichts anmerken zulassen, ich will jetzt nicht weinen, das kann ich mir jetzt nicht leisten. Ich gehe die drei Stufen rauf und Evoli sagt:
„Einen großen Applaus für unseren weiblichen Tribut Silent!“
Aber es klatsch keiner, das tun sie nie.
„Und nun bestimmen wir auch noch unseren männlichen Tribut“, sagt sie und zieht einen Zettel heraus, „ Benny Swan!“
Der Junge tritt aus einer Reihe 14 jähriger hervor, aber in diesem Moment platzt auch ein 18 jähriger aus der Menge und sagt mit einer sanften beruhigenden Stimme: „Nein, nein! Ich gehe freiwillig!“
Es gab meines Wissens nach 18 Freiwillige, nun sind es 19. Aber es überrascht mich wie gefasst er ist, irgendwas führt er im Schilde.
Benny steht etwas perplex in der Gegend rum, aber das sagt Evoli:
„Gut, gut, dann komm bitte zur uns rauf“
Er kommt auf die Bühne und sie fragt ihn wie er heißt.
„Cray“, sagt er, „Cray Havering”
Es ist also nicht sein Bruder und für Freunde meldet man sich in 9 nicht freiwillig.
Ich merke irgendwie dass er mich anstarrt und für einen Moment erwidere ich seinen Blick, dann flüstere ich ein ganz leises „Warum?“ in den Wind.
So das wars. Wenn es keinem gefällt geb ich auf ^^